Religion gerät zunehmend zwischen die Fronten gesellschaftlicher Auseinandersetzungen um Migration, Pluralität und sich verändernder Mehrheits-, Macht- und Bildungsverhältnisse. Von populistischen Gruppen wird sie vereinnahmt, Religion wird als Legitimation für nationale und kulturelle Ressentiments missbraucht und ihr Wort wird in einfältiger Weise ausgelegt. Anderseits wird Religiosität in Bausch und Bogen verdächtigt, übergriffig, intolerant und unreflektiert zu sein. Sie soll möglichst unmodern und unwissenschaftlich, tendenziell ideologisch und massenhaft sein, möglichst nicht in ihrer inneren Komplexität, Ambivalenz und Pluralität wahrgenommen werden.
Diesen Entwicklungen gilt es entgegenzutreten: Religiosität ist in ihrer vermittelnden und selbstreflexiven Kraft herauszustellen. Im Sinne einer pluralen, weltoffenen und selbstkritischen Gesellschaft fragt die aktuelle Ausgabe daher nach Jugendkulturen in evangelikalen Gruppen, nach christlichen Ideologien in der AfD, nach der Vielfalt muslimischer Sozialisationsformen, nach der Historizität religiöser Toleranz und nach diesbezüglichen Rückschlüssen aus dem Reformationsjubiläumsjahr. Wie kann es der Evangelische Erwachsenenbildung gelingen, solche Erkenntnisse und Impulse noch stärker aufzugreifen?
Gerne weisen wir Sie auf die kostenfreien Beiträge hin:
A. Häusler / U. Jentsch / E. Sanders: Die AfD und ihr politisches Spiel mit Kultur und Religion
V. Lohel / H. J. Luibl / U. Eiling-Huetig: Erwachsenenbildung, ein Neustart in Bayern