Lernwelten und Bildungsorte der Gemeindepädagogik

Matthias Spenn, Michael Haspel, Hildrun Keßler, Dorothee Land

Bedingungen, Bezüge und Perspektiven
Münster: Comenius-Institut, 2008, 37 S.

Link zum Open Access Dokument

Gemeindepädagogik ist gegenwärtig ebenso wie viele andere gesellschaftliche und kirchliche Handlungsfelder tiefgreifenden Wandlungen ausgesetzt. In den Kirchen ist eine Diskussion entbrannt um die Zukunftsfähigkeit von Arbeitsschwerpunkten und Themenstellungen. Davon ist auch die Gemeindepädagogik betroffen.

Eine Arbeitsgruppe, die sich im Zusammenhang der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend unter Federführung des Comenius-Instituts Münster zusammengesetzt hat, möchte mit dieser Veröffentlichung einen Klärungsprozess anstoßen. Dazu werden Begründungs- und Entstehungszusammenhänge der Gemeindepädagogik nachgezeichnet, das Verständnis von Gemeinde beschrieben und in Beziehung zu den Lebenslagen der Adressatinnen und Adressaten von Gemeindepädagogik gesetzt, pädagogische Zugänge unter besonderer Berücksichtigung der aktuellen bildungstheoretischen Diskussion aufgezeigt sowie Entwicklungsperspektiven und offene Fragen benannt.

Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Friedrich Schweitzer, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Vorsitzender des Vorstands des Comenius-Institut, Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e.V. und der Kammer der EKD für Bildung und Erziehung, Kinder und Jugend.

Autoren und Autorinnen:

  • Matthias Spenn, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Comenius-Institut, Evangelische Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft e.V. Münster (Redaktion).
  • PD Dr. Michael Haspel, Direktor und Studienleiter für Theologie, Geschichte, Arbeit, Wirtschaft und Politik, Evangelische Akademie Thüringen, Neudietendorf.
  • Prof. Dr. Hildrun Keßler, Evangelische Fachhochschule Berlin, Lehrstuhl für Evangelische Religionspädagogik, ins besondere Gemeindepädagogik.
  • Dorothee Land, Landesjugendpfarrerin, Kinder- und Jugendpfarramt der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM), Magdeburg.

Zum Hintergrund:

„Gemeindepädagogik“ wird seit den 1970er-Jahren für evangelisches Bildungshandeln in kirchlich-gemeindlichem Zusammenhang verwendet wie Arbeit mit Kindern, Konfirmanden- und Jugendarbeit, Arbeit mit Familien, Erwachsenen- und Senioren/-innen, Offene Arbeit, Kulturarbeit und andere Formen gemeinde- und gemeinwesenbezogener Bildungsarbeit. Berufliche Gemeindepädagoginnen und Gemeindepädagogen arbeiten in Kirchengemeinden und Kirchenkreisen/Dekanaten, um Bildungsprozesse im Horizont des christlichen Glaubens pädagogisch qualifiziert zu unterstützen und zu begleiten, Menschen zur Selbsttätigkeit zu ermutigen und zur Selbstorganisation zu befähigen. Gemeindepädagogik fragt auch nach der pädagogischen Relevanz von kirchlich-gemeindlichen Aktivitäten nicht genuin gemeindepädagogischer Handlungsfelder wie Gottesdienst, Amtshandlungen und Seelsorge. Sie will einen Beitrag zum Gemeindeaufbau leisten und Leitungstätigkeit in der Kirche qualifizieren.

Inhalt:

  1. Fragestellungen
  2. Begründungs- und Entstehungszusammenhänge
  3. Zugänge zum Verständnis von Gemeinde
  4. Lebenslagen und Lebenswelten
  5. Pädagogische Zugänge
  6. Entwicklungsperspektiven und offene Fragen