Liselotte Corbach (1910-2002)

Annebelle Pithan

Biografie - Frauengeschichte - Religionspädagogik
Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlag 2004, 525 S.
ISBN 3-7887-2080-8

Dieses Buch macht am Beispiel der Religionspädagogin Liselotte Corbach ein Jahrhundert religiöser Erziehung in Gemeinde, Schule und Hochschule exemplarisch deutlich. Im Zentrum stehen dabei die Möglichkeiten und Grenzen einer akademisch gebildeten Theologin und späteren Professorin für Religionspädagogik in Hannover. Bisher kaum erforschte Gebiete religionspädagogischer Verantwortung, wie die weibliche Jugendarbeit und die katechetische Gemeindearbeit in der NS-Zeit, werden entfaltet.

Inhalt

Vorwort

1. Einleitung

1.1 Persönlich-biografische Anmerkungen zur symbolischen Ordnung in der Religionspädagogik
1.2 Zum Verständnis von Geschlecht
1.3 Zum Verständnis von Religionspädagogik
1.4 Geschlechterreflektierte historische Religionspädagogik
1.4.1 Religionspädagogik und kirchliche Zeitgeschichtsforschung
1.4.2 Frauen- und Genderforschung in der Geschichtswissenschaft und der kirchlichen Zeitgeschichtsforschung
1.4.3 Die androzentrische historische Religionspädagogik
1.4.4 Frauen- und Geschlechterforschung in der historischen Religionspädagogik
1.4.5 Besondere Forschungsprobleme
1.5 Biografie als Zugang zur historischen Religionspädagogik
1.5.1 (Auto-)Biografie und theologisch-religionspädagogische Wissenschaft
1.5.2 Realität und Rekonstruktion
1.5.3 Gender und religiöse Biografie
1.5.4 Probleme der Darstellung
1.6 Forschungsstand und Quellen
1.6.1 Forschungsstand zu Biografie und Werk von Liselotte Corbach
1.6.2 Quellen
1.7 Zur Zitierweise
1.8 Aufbau der Arbeit

2. Liselotte Corbach - Leben und Werk

2.1 Geprägt durch die Diakonie - Kindheit und Jugend (1910-1929)
2.1.1 Eine Familie in der Tradition des Rauhen Hauses
2.1.2 Bewegte Kinderjahre - Von London über Berlin nach Altena
2.1.3 Auf dem Weg zur höheren Schulbildung
2.1.4 Eine geborene Religionspädagogin?
2.2 Zwischen Aufbruch und Diskriminierung - Studentinnenzeit (1929-1934)
2.2.1 Die Bedingungen des Studiums von Liselotte Corbach
2.2.2 Das Studium
2.2.3 "Meine Herren" - Als Frau studieren
2.2.4 Theologische und politische Orientierung im beginnenden NS-Staat - Außeruniversitäre Aktivitäten
2.3 Das Burckhardthaus - Zentrale des Evangelischen Reichsverbands Weiblicher Jugend
2.3.1 Von den Anfängen des Verbands bis 1928
2.3.2 Von der Massenbewegung zur drohenden Zwangseingliederung in die Hitlerjugend
2.3.3 Das Eingliederungsabkommen und seine Folgen
2.3.4 Neuorientierung als kirchliches Werk
2.3.5 Einige Forschungsfragen
2.4 Gefährdete Jahre - Vikarin im Evangelischen Reichsverband Weiblicher Jugend (1934-1937)
2.4.1 "Illegal"
2.4.2 Die Situation der Theologinnen in der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union
2.4.3 Als Vikarin in der Zentrale des Reichsverbands
2.4.4 In der westfälischen Landeszentrale
2.4.5 Angeklagt
2.4.6 Schutz im Kloster Stift zum Heiligengrabe
2.4.7 Zurück nach Berlin - "Illegaler" Abschluß des Vikariats
2.5 Religionspädagogische Arbeit für die weibliche Jugend und im katechetischen Dienst der Hannoverschen Landeskirche (1937-1949)
2.5.1 Von Dahlem nach Hannover
2.5.2 Evangelische weibliche Jugendarbeit in der Hannoverschen Landeskirche
2.5.3 Katechetische Aufbauarbeit in der Hannoverschen Landeskirche
2.6 Als "Pfarrerin" in Groß Munzel (1945)
2.6.1 Rechtliche Voraussetzungen des "Frauenpfarramts" in der Hannoverschen Landeskirche
2.6.2 Der "Fall" Corbach - Rechtlose Vertretung des Pfarramts
2.6.3 Als "Pfarrerin" in Groß Munzel
2.7 Von der unerwünschten Pfarrerin zur Dozentin für Religionspädagogik (1945-1949)
2.7.1 Neuorientierung
2.7.2 Von der Katechetischen Arbeit zur Religionslehrerfortbildung
2.7.3 Von der gemeindlichen Katechese zum schulischen Religionsunterricht - Die A-B-C-Pläne
2.7.4 Die Berufung an die Pädagogische Hochschule
2.7.5 Die Gründung des Katechetischen Amtes
2.8 Religionspädagogin in Lehre und Werk - Professorin an der Pädagogischen Hochschule in Hannover (1949-1976)
2.8.1 Die Pädagogische Hochschule in Hannover
2.8.2 Phase 1 (1947-1957): Orientierung für Nachkriegsstudierende - Aktivierung des Kindes in der Evangelischen Unterweisung
2.8.3 Phase 2 (1957-1966): Didaktische Wege zum Verstehen der Bibel - Die Orientierung an den SchülerInnen im hermeneutischen Religionsunterricht
2.8.4 Phase 3 (1967-1981): Demokratisierung und Pluralisierung - Bibeldidaktik und Problemorientierung
2.9 Ruhestand (1976-2002)
2.9.1 Abschied von der Religionspädagogik
2.9.2 Zeitzeugin - Frauenerfahrung in der Kirche
2.9.3 Beziehungsorientierung im privaten Bereich
2.9.4 Die lebenslange Pädagogin
2.9.5 Alter, Krankheit und Tod

3. Zusammenfassung und Perspektiven

3.1 Biografie und Werk von Liselotte Corbach
3.1.1 Biografie
3.1.2 Werk
3.1.3 Würdigung von Person und Werk
3.2 Frauengeschichte und geschlechterreflektierte historische Religionspädagogik
3.3 Geschichtsschreibung der Religionspädagogik
3.4 Interdisziplinärer Ertrag
3.5 Perspektiven
3.5.1 Forschungsfragen zur Geschichte der Religionspädagogik des 20. Jahrhunderts
3.5.2 Leben und Werk Corbachs als Potential für den gegenwärtigen Religionsunterricht

4. Quellen und Literatur

4.1 Schriften von Liselotte Corbach
4.2 Rezensionen Zeitungsartikel und Literatur zu Liselotte Corbach
4.3 Archivquellen
4.4 Privatbesitz
4.5 Literatur

Abkürzungsverzeichnis
Zeitleiste zu Liselotte Corbach (in Auswahl)
Fotogalerie
Register

Zusatzdokumente:

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