Innovation – Geschlecht – Bildung
Dietlind Fischer, Kirsten Beuth, Petra Herre, Gisela Matthiae (Hg.)
und die Zukunft des Protestantismus
Münster: Comenius-Institut, 2008, 87 S.
ISBN 978-3-924804-82-4
Die Wahrnehmung der Kategorie Geschlecht hat die Bildungslandschaft maßgeblich beeinflusst. Das führt nicht nur in der Theorie zu Innovationen, sondern bestimmt auch praktische Handlungsfelder und politische Diskurse. Wieweit dadurch nachhaltige Veränderungen entstanden sind auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Bildung, das gilt es zu prüfen.
Die Bildung des Subjekts gehört zu den grundlegenden Signaturen im Selbstverständnis des Protestantismus. Dieses Subjekt ist der einzelne leibhaftige Mensch in sozialen Beziehungsverhältnissen. Als Frau und als Mann ist der Mensch nach evangelischem Verständnis freigesetzt, in Verantwortung vor Gott und den Menschen sein Welt- und Gottesverhältnis zu gestalten. Durch Bildung soll der Mensch die ihm zugesagte Gottesebenbildlichkeit realisieren und vervollkommnen. Das Streben nach Welterkenntnis, Wissen und Bildung geschieht nicht in Abwendung vom Glauben, sondern ist Ausdruck des christlichen Glaubens. Der subjektorientierte Ansatz eines evangelischen Bildungsverständnisses führt dazu, die unterschiedlichen Lebenslagen und biographischen Lebensphasen von Mädchen und Jungen, Männern und Frauen unter dem Kriterium von Gerechtigkeit in den Blick zu nehmen.
Die Beiträge in diesem Band sind im Zusammenhang einer Tagung entstanden, bei der das innovative Potential einer geschlechtergerechten Bildung für die Zukunft des Protestantismus ausgelotet wurde, als Zwischenbilanz, die Perspektiven zur Weiterarbeit verdeutlicht.
Inhalt:
- Dietlind Fischer u.a.: Innovation und Geschlecht, Bildung und Protestantismus – Einleitung
- Bettina Dausien: Bildungsprozesse in Lebensläufen von Frauen. Ein biographietheoretisches Bildungskonzept.
- Barbara Rendtorff: „Wie geht es weiter mit der Geschlechterdebatte?“ Über die Produktivität von „Gender“ und anderen Differenzen.
- Frigga Haug: „Wohin laufen sie denn?“ – Geschlechtsspezifische Lernbewegungen und Lernverhältnisse.
- Ausblick.
- Perspektiven zur weiteren Arbeit – Thesen.
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