Absage des Forums für Heil- und Religionspädagogik, 3. – 5. Mai 2021

2021

Abschiede und Neuorientierung

Liebe Freundinnen und Freunde des Forums für Heil- und Religionspädagogik,
sehr geehrte Damen und Herren,

als wir das Thema „Schabbat der Inklusion“ für das nächste Forum ausgewählt haben, dachten wir an heilsame Unterbrechung, Zeiten der Ruhe, Abstand zum Gewohnten und reflektierte Neuorientierung. Welches Ausmaß diese Themen durch das Coronavirus annehmen würden, ahnten wir nicht. Bereits die Verschiebung des Forums von 2020 auf 2021 ist uns nicht leichtgefallen, zumal das Forum seit 2000 im zweijährigen Turnus regelmäßig stattgefunden hat. Angesichts der anhaltenden coronabedingten Einschränkungen sehen wir uns nun schweren Herzens gezwungen, auch den für den 3. bis 5. Mai 2021 in Eisenach geplanten und bereits angekündigten Termin abzusagen.

Bewogen haben uns vor allem folgende Gründe:

  • Das Haus Hainstein hat uns ein mögliches Hygienekonzept vorgeschlagen. Es würde jedoch erfordern, die Tagung einschließlich aller Mahlzeiten in zwei Gruppen stattfinden zu lassen – mit Übertragung der Vorträge per Video für die zweite Gruppe und schichtweisen Mahlzeiten.
  • Der bewährte Charakter des Forums als Ort des vielfältigen Austausches und unterschiedlicher geselliger Zusammenkünfte wäre nicht aufrecht zu erhalten.
  • Unkalkulierbar und insofern wirtschaftlich zu riskant wäre die wegen der andauernden Unsicherheiten ungewisse Zahl der Anmeldungen, da bis zuletzt unsicher bliebe, wer im Mai teilnehmen könnte.
  • Nicht auszuschließen wäre das Risiko, dass das Forum 2021 zur Weiterverbreitung des Virus beiträgt. Dafür möchten wir die Verantwortung nicht übernehmen.

Neben dieser erzwungenen Unterbrechung ergeben sich für das Forum künftig zwei Neuorientierungen. Diese betreffen zunächst die Zusammensetzung des Teams, das die Foren verantwortet. Dem Leitungsteam bleiben Professor Dr. Oliver Reis, Paderborn, sowie Janine Wolf, Duisburg-Essen, erhalten. Nach langer Mitarbeit verabschieden sich aus dem Team:

  • Jörg Stoffregen vom Netzwerk Kirche Inklusiv, Hamburg, bereicherte von 2016 bis 2020 mit seinen vielfältigen Kontakten das Forum. Er vertrat insbesondere den Bereich der inklusiven Entwicklung von Kirchengemeinden und sozial-diakonischen Einrichtungen.
  • Roland Weiß vom dkv – Fachverband für religiöse Bildung und Erziehung vertrat von 2000 bis 2020 den dkv im Team und bei den Veranstaltungen. Er war für die Finanzkalkulation zuständig, traf anfangs alleine, später in Zusammenarbeit mit Frau Boekestein Absprachen mit dem Tagungshaus und betreute vor Ort die Workshops des Forums organisatorisch. Nachdem seine Stelle beim dkv aufgelöst worden ist, hat er sich ab Juni 2020 ehrenamtlich im Leitungsteam engagiert und die Verschiebung des Forums mit dem Tagungshaus und den Referent*innen organisiert, um das Forum für Heil- und Religionspädagogik im Mai d. J. stattfinden lassen zu können.
  • Annebelle Pithan wechselt am 30.4.2021 in den Ruhestand. Sie war ebenfalls seit dem ersten Forum 2000 in der Forumsleitung beteiligt, wie schon an den Vorgängertagungen, den Würzburger Religionspädagogischen Symposien. Sie vertrat das Comenius-Institut, engagierte sich in der inhaltlichen Planung und gab die Forumsbände mit heraus.
  • Angelika Boekestein, die das Comenius-Institut Ende 2020 verlassen hat, war seit 2010 für die Gesamtorganisation des Forums zuständig. Neben der Erstellung der Flyer und Tagungs-unterlagen sowie der Forumsbände hat sie die Organisation der Tagungen mit der Tagungs-stätte verantwortet. Sie brachte kreative Ideen in das Leitungsteam ein und leitete das Tagungsbüro.

Die Scheidenden bedauern es sehr, sich nicht persönlich von den Teilnehmenden verabschieden zu können.

Aus diesen Abschieden ergibt sich eine Neuorientierung des Teams, die mit einer Perspektivtagung Ende 2021 bzw. Anfang 2022 in Präsenzform verbunden werden soll. Bei dieser soll über die Zukunft des Forums und über die Möglichkeiten, weitere Mitglieder für die Forumsleitung zu gewinnen, beraten werden. Wir werden im Laufe des Jahres mögliche Teilnehmer*innen für diese Tagung von uns aus ansprechen, freuen uns aber auch über Initiativ-Rückmeldungen an Frau Settle vom Comenius-Institut (settle@comenius.de), Frau Kreil vom dkv (kreil@katecheten-verein.de) oder auch direkt bei Janine Wolf (janine.wolf@uni-due.de) und Oliver Reis (oliver.reis@uni-paderborn.de). Wir werden Sie über den Forumsverteiler weiter auf dem Laufenden halten. Falls Sie daran kein Interesse haben oder sich die Adresse verändert, melden Sie sich bei Frau Settle, die den Verteiler weiter pflegen wird.

Wir wünschen Ihnen, dass Sie die zeitbedingten Unterbrechungen und Neuorientierungen für sich positiv wenden können und wir uns beim nächsten Forum für Heil- und Religionspädagogik gesund wiedersehen!

2018

10. Forum für Heil- und Religionspädagogik: 14. bis 16. Mai 2018 in Siegburg.
Miteinander am Tisch – Tische als Ort sozialer Utopien
Der Tisch – ein elementarer Gegenstand unserer Alltagskultur: Als Esstisch, Schultisch, Schreibtisch, Konferenztisch gehört er in unsere Haushalte, an öffentliche Orte und in unsere Arbeitswelt. Tische sind Brückenmöbel, sie überspannen und definieren einen eigenen Raum im Raum. Hier kommen die feinen Unterschiede und sozialen Ordnungen zum Tragen.
Tisch und Altar können als nahe Verwandte gelten. Menschen an einem Tisch zu versammeln, das ist urchristliche Praxis und kann bis heute als Leitbild eines inklusiven und gerechten Miteinanders verstanden werden. Das große Gastmahl und die Mahlpraxis Jesu besitzen eine utopische Dimension. Im Kleinen verweisen sie auf das Große, auf die gerechte Gemeinschaft der Verschiedenen und eine gerechte Weltordnung.
In diesem Forum werden Tische und Tischkulturen von unterschiedlichen Seiten her in den Blick genommen.
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2016

Rückblick auf das 9. Forum für Heil- und Religionspädagogik

Unter dem Thema „Mach mir Platz, dass ich wohnen kann“ – Lebens-Räume eröffnen und Barrieren abbauen fand vom 25. bis 27. April 2016 das Forum für Heil- und Religionspädagogik zum letzten Mal im Katholisch-Sozialen Institut am Standort Bad Honnef statt.

Der bekannte Kommunikationswissenschaftler und Aktivist Raúl Krauthausen begeisterte die rund 80 Zuhörenden mit seinen innovativen Ideen zu Design Thinking und Behinderung (ähnlich nachzuhören unter: http://raul.de/), Prof‘in Dr. Michaela Geiger referierte zum Thema Disability und Raum im Alten Testament und der Hamburger Designer Dipl.-Ing. Matthias Knigge zeigte auf, wie man mit Design für alle Räume öffnen kann.  Neben den Vorträgen boten 15 Workshops die Möglichkeit, sich aus verschiedenen Perspektiven mit der Thematik auseinanderzusetzen. Wir freuen uns, dass Vorträge und Workshops wieder großen Anklang bei den Teilnehmenden fanden: Interessant, spannend, sehr gut umgesetzt –  Sehr eindrückliche Anregungen und inspirierende Referent/innen – Super-Referent/innenauswahl! – Alle Vorträge sehr inspirierend und anregend. Danke! – so hieß es im Feedback.

„Mach mir Platz, dass ich wohnen kann (Jes 49, 20)“ – Barrieren abbauen und Lebens-Räume eröffnen.

Unsere Körper und Sinne in ihrer Verschiedenheit sind Ausgangspunkt für die Erfahrung von Räumen, für ihre Zugänglichkeit, für Barrieren und Atmosphären.  Wir brauchen Räume, in denen wir uns wohl und willkommen fühlen. Räume, in denen wir  unser Leben entfalten können. Dazu gehören private und öffentliche Räume, Innen- und Außenräume, Arbeits-, Bewegungs-, und Spiel- und Lernräume. Räume können geteilt und miteinander gestaltet werden, sie werden aber auch erobert, zugewiesen, begrenzt, verstärkt.

Mach mir Platz, damit ich wohnen kann. Mit dieser Aufforderung formuliert der Prophet Jesaja (Jes 49,20) die Interessen derjenigen, denen Lebensräume nicht selbstverständlich zur Verfügung stehen. Gegenwärtig verschwindet öffentlicher Raum, wird privatisiert oder zum Konsumraum umfunktioniert. Mieten und Immobilienpreise steigen, Agrarraum wird zugebaut. Flüchtlinge suchen verzweifelt nach neuen Lebensräumen. Gleichzeitig entstehen im Zuge von Inklusion Konzepte zur Quartierentwicklung, zu inklusivem Design und der allgemeinen Zugänglichkeit von gesellschaftlichen Institutionen (Bildungseinrichtungen, kirchliche Orte). In diesem Zusammenhang stellen sich viele Fragen:

  • Wie können Räume zu Lebensräumen für alle werden?
  • Welche Wirkungen haben inklusiv gestaltete Räume auf Menschen?
  • Wie beeinflussen Räume pädagogische und kreative Prozesse?
  • Gibt es eine besondere biblisch-theologische Sicht auf Räume und Raumerfahrungen?

Gemeinsam wurde im Forum 2016 diesen und anderen Fragen nachgegangen.

Alle Tagungsbände mit ausführlichen Inhaltsverzeichnissen, Links zu den bisher erschienen Open Access Documents und unserem Bookshop finden Sie hier.